Um das zu glauben was da gestern in der EnergieVerbund Arena am Ende auf der Anzeigetafel zu sehen war, muss man schon ganz sicher gehen, dass man sich nicht in einem Tagtraum befindet. Der USV zerlegt die Gäste aus Döbeln 60 Minuten lang nach allen Regeln der Floorballkunst und schafft am Ende den mit Abstand höchsten Sieg in seiner Zweitligageschichte.

Die Vorzeichen für dieses Spiel standen, wohl zum ersten Mal in dieser Saison, tatsächlich gut. Trainer Pavel Skazko musste auf nur 3 Spieler verzichten und konnte somit fast aus dem Vollen schöpfen. Von der ersten Minute an spielten wir nach Vorne und setzen Döbeln unter Druck, in Spielminute 3. wurden diese Bemühungen, nach einem Konter über Kai Richter der quer in die Mitte zu Theo Fischer legt, bereits belohnt. Danach beruhigte sich das Spiel ein wenig und beide Mannschaften spielten auf Augenhöhe. Erst in Spielminute 10. kam der USV zum 2:0 per Schlenzschuss von Theo Genesener. Den darauffolgenden Bully schnappt sich Kai Richter, tanzt die Gästeabwehr aus und netzt 3 Sekunden nach dem 2:0 zum 3:0 ein. Döbeln wirkte bereits etwas geschockt und fand überhaupt nicht ins Spiel. Das 4:0 durch Neuzugang Winfried Richter in Spielminute 16. zu diesem Zeitpunkt eigentlich fast zu wenig. In dieser Richtung müssen auch Kai Richter und Theo Fischer gedacht haben, die nach einem eigentlich verlorenen Bully sofort nachgehen und Döbeln damit vollkommen überraschen – 5:0. In der ersten Überzahl des Tages erhöht Philipp Göbel nach wunderschönem Anspiel von Martin Sauermann auf 6:0. Langsam wurde es etwas unheimlich, denn mit dieser Performance hatte wohl keiner gerechnet. Kurz darauf eine etwas unschöne Szene in der sich die Gäste selbst schwächten. Nach einer unstrittigen 2-Minuten-Strafe wird der bestrafte Spieler aus Döbeln am Schiedsgericht gegenüber den Unparteiischen beleidigend und kassiert vollkommen zurecht die Rote Karte. Die minutenlange Überzahl können wir aber zunächst überhaupt nicht nutzen und bekommen sogar Sekunden vor der Drittelpause einen unnötigen Gegentreffer zum 6:1.

Nach dem Seitenwechsel geht das Spiel unverändert weiter in Richtung Gästetor. Die weiterhin bestehende Überzahl nutzen Winfried Richter und Kai Richter zum 7:1 und 8:1. In der Folge wurde das Spiel extrem hektisch und beide Teams agierten mit schnellen Kontern statt mit geplanter Auslösung. Dies nutzt Sebastian Schubert nach schöner Vorarbeit von Winfried Richter zum 9:1. Das Spiel beruhigte sich auch im weiteren Verlauf nicht und es kam zu einem offenen Schlagabtausch. Zunächst Döbeln mit zwei Treffern nach Einzelaktionen zum 9:3, dann Theo Fischer zum 10:3 – wiederum gekontert vom Döbelner 10:4. Lars Franke macht wenige Sekunden vor der Pause den Deckel drauf und trifft aus großer Distanz zum 11:4 Pausenstand.

Im letzten Abschnitt konnte unsere Mannschaft trotz der hohen Führung die Konzentration halten und weiter zielstrebig nach Vorne spielen. Binnen der ersten 5 Minuten erhöhten Marc Stranzky, Felix Pfeiler und Johann Wiederanders auf 14 Tore, Döbeln konnte einen weiteren Treffer erzielen. Das Spiel gönnte sich dann eine kollektive Tor-Pause von zehn Minuten, in der „nur“ Treffer Nummer 15 nach einem dopellten Doppelpass zwichen Lars Drießnack und Marc Stranzky zum Erfolg führte. In der letzten Spielminute erhöhten dann nochmal Philipp Göbel und Theo Genesener auf 17:5, bevor die Gäste mit dem 17:6 den Schlusspunkt setzen konnten.

Fazit: Es gibt Tagen an denen passt alles zusammen und es gibt Tage an denen wäre man wohl besser mal im Bett geblieben. Wir hatten glücklicherweise einen der ersten Sorte, Döbeln wohl eher einen der Anderen. Insgesamt haben sich 12 der 17 Feldspieler in die Scorerliste eingetragen, dass zeigt wo unsere Stärken liegen. Der Sieg ist ein Erfolgerlebnis zum richtigen Zeitpunkt, aber auch eine Aufforderung genauso weiterzumachen, um auch am Ende der Saison mit dem erreichten zufrieden sein zu können. Auch wenn sich einige Spieler besonders hervorgetan haben, bekommen alle die Note 1* für diese Leistung!

Der USV Spielte mit: Lars Franke, [C] Marc Stranzky, Lars Drießnack, Philipp Göbel, Johann Wiederanders, Theo Fischer, Thomas Weschke, Raphael Thiele, Martin Brandt, Martin Eckardt, [T] Ronny Opitz, Felix Pfeiler, Theo Genesener, Martin Sauermann, Winfried Richter, Kai Richter, Moritz Moersch, Sebastian Schubert