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Bittere Heimpleite

Eigentlich 60 Minuten lang auf Augenhöhe und am Ende trotzdem punktlos. Der USV schlägt das nächste Kapitel in Sachen unglückliche Niederlagen auf, es profitieren am Ende mal wieder die Saalebiber aus Halle.

Entgegen der sonst üblichen Blaupause eines Spiels unseres Bundesligateams kommen wir dieses Mal richtig gut aus den Startlöchern und bereits in Spielminute 3. zum sehenswerten 1:0 durch Kai Richter. In der Folge entwicklete sich ein vollkommen offenes Spiel, mit wenigen aber dafür umso besseren Torchancen. Die Hallenser in der gewohnt abwartenden Haltung, lassen sich kaum rauslocken und setzen voll auf Konter. Uns eöffnet dies ungeahnte Freiheiten im Spiel, jedoch ohne echte Durchschlagskraft bis vors Tor. Halle hingegen kommt dem Ausgleich mehrfach sehr nahe, als der Ball gegen Mitte des Abschnitts gleich mehrfach an Pfosten und Latte anschlägt. Auf unserer Seite kann Julian Willingmann freistehend auf das Tor laufen, scheitert aber am Gästegoalie. Pause.

Im 2. Drittel beginnt Halle druckvoll und will scheinbar sofort den Ausgleich. Der USV verfällt zwischen Minute 5. und 15. zeitweise in eine Art Schockstarre und kann häufig nur noch reagieren. Folgerichtig der Ausgleich in Spielminute 8. Ansonsten gibt es wenig nenneswertes aus diesem Drittel. Beide Mannschaften egalisieren sich auf mäßigen Niveau und kommen über Halbchancen und Distanzschüsse kaum mehr hinaus.

Letzter Spielabschnitt und endlich wieder mehr Action. Zunächst Halle mit dem Blitzstart zur erstmaligen Führung bereits in der 2. Minute. Vorangegangen war eine offensichtlich einstudierte Freischlagvariante, bei der zwei Hallenser zwei Dresdner abblocken und festhalten. Ob das wirklich regelgerecht ist sollen andere entscheiden – wir haben da so unsere Zweifel. Danach sieht das Spiel fast verzweifelt anrennenede Hausherren die das Bolwerk der Gäste aber viel zu selten knacken können. Einige Abschlüsse im Slot, einige Fernschüsse – wirklich zwingend ist das alles nicht. Als kaum mehr einer damit rechnet entwickelt sich dann doch noch eine packende Schlussphase. Zunächst der lang ersehnte und hochverdiente Ausgleich zum 2:2 durch Martin Sauermann per Distanzschuss. Kurz darauf die, vielleicht, entscheidende Szene. Kai Richter erahnt einen Pass im Hallenser Aufbau und marschiert auf Tor, scheitert aber am Goalie. Im unmittelbaren Gegenzeug wird der Ball mehrere Male halb geklärt und springt, nachdem er von mehreren Beinen abgefälscht wird, irgendwie ins Tor. Die Biber können ihr Glück kaum fassen und feiern sich und das Leben. Die letzten 60 Sekunden sehen noch einen 6. Feldspieler und den Mut der Verzweiflung. Halle nutzt dies für ein weiteres Tor per Empty Net. Endstand 2:4.

Fazit: Es hat nicht das schlechtere Team gewonnen, aber definitiv das glücklichere. Halle stand in den letzten Jahren und steht auch aktuell aufgrund der enormen taktischen Disziplin in der Defensive oben in der Tabelle. Wer nur 2 Tore macht gewinnt selten Heimspiele. Bleibt zu hoffen, das sich die Geschichte der letzten Saison nicht wiederholt und knappe Niederlagen nicht wieder zu unserem täglich Brot werden.

Der USV spielte mit:
Lars Franke, [C] Marc Stranzky, Lars Drießnack, Philipp Göbel, Johann Wiederanders, Thomas Weschke, Raphael Thiele, [T] Christopher Gutsche, Martin Brandt, [T] Ronny Opitz, Julian Willingmann, Theo Genesener, Martin Sauermann, Kai Richter, Moritz Moersch

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